‚Pionier der Hand Hygiene‘ - ‚Retter der Mütter‘ - ‚geisteskranke besessener Mediziner‘ - ‚traurige Gestalt der Wissenschaft‘. Die Geschichte von dem Wiener Gynäkologen Ignaz Semmelweis bietet allerlei Interpretation an und hat zahlreiche Werke in der Geschichte der Medizin sowie in der Wissenschaftstheorie inspiriert. Der Vortrag möchte den „Fall Semmelweis“ in ein anderes Licht stellen. Es sollen jene Aspekte beleuchtet werden, die uns die aktuellen Bedingungen der Entwicklung der Medizin offenbaren. Der Kampf um die Wahrheit ist nicht eine Besonderheit von Semmelweis: es ist ein Paradigma, die jede Erkenntnis mit sich trägt, weil sie die Welt, wie wir sie bisher gekannt haben, stört und herausfordert. Die Analyse von dem Konflikt über das Händewaschen der Ärzte untersucht die Herausforderungen, die Semmelweis an den Ruf der Gynäkologen sowie an das Wissenschaftsverständnis von Frauenkörper gestellt hat.

Titel:	Ignaz Semmelweis: Kampf um die Wahrheit
Vortragender:	Anna Durnová (Institut für Politikwissenschaften, Universität Wien)
Datum:	22.10.2014
Dauer:	21:35 min.
Ort:	Wien
Fach:	Geschichte der Medizin
Art:	Fortbildungsveranstaltung
Thema:	-
Veranstaltung:	Idee und Widerspruch - der medizinische Diskurs im Wien des 19. und angehenden 20. Jahrhunderts
Moderation:	Franz Kainberger (Univ.-Klinik für Radiodiagnostik, MUW, Wien) Christiane Druml (Vizerektorin für Klinische Angelegenheiten, Vorsitzende der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt, Josephinum, MedUni Wien) Alfred Engel (Orthopädische Abt., Donauspital - SMZ Ost, Verein zur Förderung der Adolf-Lorenz-Ordination, Wien)