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Gesellschaft der Ärzte in Wien, Billrothhaus, Gesellschaft der Ärzte

Die Hepatitis C - eine tickende Zeitbombe? (Vorschauvideo)
Univ. Prof. Dr. Petra Munda | Hepatitis C
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Dauer: 3:18

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Hepatitis C wird durch Infektion mit dem Hepatitis C Virus verursacht, die Chronifizierungsrate liegt bei 80-85%, d.h. bei nur ca 15% aller Infizierten heilt die Krankheit spontan aus. Ohne Behandlung kann die Hepatitis C zu Leberzirrhose und hepatozellulärem Karzinom (HCC) sowie dekompensierter Lebererkrankung führen. Das Risiko des Fortschreitens zur Zirrhose beträgt zwischen 15 und 30% in 20 Jahren, in der Zirrhose beträgt das HCC - Risiko 4-6% pro Jahr.

Eine genaue Zahl der Infizierten ist nicht bekannt. Nach neueren Angaben der WHO sind schätzungsweise 115 Mio anti-HCV positiv, 80 Mio virämisch. Es kommt zu 3-4 Millionen neuen Infektionen pro Jahr. In den Jahren 1990-2010 ist die durch HCV verursachte leberassoziierte Mortalitätsrate um 50% gestiegen. 25% aller Zirrhosen und 35% aller HCCs sind HCV-assoziiiert und weltweit stellt HCV die häufigste Indikation für die Lebertransplantation dar.

Genaue Daten über die Inzidenz und Prävalenz der Hepatitis C gibt es nicht. Das liegt einerseits daran, dass es in den meisten Ländern keine Melderegister gibt, bzw. sogar innerhalb eines Landes (wie zB auch in Österreich) unterschiedliche „Meldefreudigkeit“ besteht. Andererseits hat sich die Epidemiologie der Erkrankung in den letzten 30-50 Jahren massiv verändert. Waren noch in den frühen 90-er Jahren 80% aller vormaligen Non-A-Non-B Hepatitiden durch Blut und Blutprodukte übertragen, so sind jetzt >90% aller Neuinfektionen durch intravenösen Drogenabusus („needle sharing“) erworben. Die ausgeprägten Migrationsbewegungen aus Entwicklungsländern in die EU haben die Prävalenz in den einzelnen Ländern ebenfalls auf unterschiedliche Weise beeinflusst.

Aus all diesen Gründen ist es schwierig, die „burden of disease“ tatsächlich zu erfassen, was aber von enormer gesundheitspolitischer Bedeutung wäre. In den letzten Zwei Jahren hat man daher versucht, für über 30 Länder (v.a. EU) Modelle zu errechnen, mit denen die Belastung für die Gesundheitssysteme mit und ohne den neuen, so sensationell effektiven Therapien, vorhergesagt werden können (J Viral Hepatitis 2014; 21 (Suppl. 1): 24-59; J Viral Hepatitis 2015; 22 (Suppl. 1): 26-45). Als wichtigste Erkenntnis geht aus diesen Berechnungen hervor, dass der Gipfel der Belastung durch Leberzirrhose, HCC und Lebertransplantation in praktisch allen Ländern erst in den nächsten ca. 10 Jahren auf uns zu kommt. Es hat sich auch gezeigt, dass die derzeitige Diagnose - und Behandlungsrate in den untersuchten Ländern zum Teil erschreckend niedrig ist und daher derzeit nur die Spitze des Eisbergs therapiert wird. Die Prognosen zeigen sehr deutlich, dass die alleinige gesteigerte Effizienz der neuen Therapien überhaupt keinen Effekt haben wird, solange nicht mehr bzw. im Idealfall alle Patienten behandelt werden.

Daher ist die Hepatitis C im Jahr 2015 (noch?!) als tickende Zeitbombe zu sehen.



Titel:Die Hepatitis C - eine tickende Zeitbombe? (Vorschauvideo)
Vortragender: Petra Munda (Univ.Klinik f.Innere Medizin III, MedUni Wien, AKH)
Datum:12.05.2015
Dauer:3:18 min.
Ort:Wien
Fach: Innere Medizin
Art: Fortbildungsveranstaltung
Thema:-
Veranstaltung: Hepatitis C
Moderation: