Paul Federn (1871-1950) gehörte zu den ältesten Schüler von Sigmund Freud.
Federn besucht das Akademische Gymnasium, wo er Freundschaft mit Josef Friedjung und Eduard Hitschmann schließt. Nach Abschluss seines Studiums der Medizin absolvierte er eine Ausbildung zum Internisten und eröffnete 1902 eine eigene Praxis in Wien. Ein Jahr später lernt er Freud kennen. Er wird Mitglied der sogenannten "Mittwochgesellschaft" und ist später auch Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung (WPV). Er fungiert als Rechnungsprüfer der WPV und ist in dieser Zeit enger Mitarbeiter Freuds und anerkannter Lehranalytiker in Wien. Im Jahr 1938 gelang ihm die Flucht in die USA, wo er sich in New York der Weiterentwicklung seiner Theorie der Psychosen sowie der Behandlung psychotisch Erkrankter widmete und seinen Lebensunterhalt als Lehranalytiker verdienen konnte.
Im Jahr 1946 wurde bei ihm ein Tumor diagnostiziert, woraufhin er sich zwei Operationen unterziehen musste. Der Tod seiner Frau im Jahr 1949 sowie die Rückkehr des Tumors in Verbindung mit einer äußerst geringen Heilungschance waren maßgeblich für seine Entscheidung, sich am 4. Mai 1950 in seinem Arbeitszimmer zu erschießen.
Federn hielt nach Isidor Fischer keine Vorträge in der Gesellschaft der Ärzte in Wien.