Bernhard Aschner
27. Januar 1883, Wien – 9. März 1960, New York.
An der medizinischen Fakultät in Wien war Bernhard Aschner mehrere
Jahre als Privatdozent für Geburtshilfe und Gynäkologie tätig. Nach einem
Studium
in Wien promovierte er 1907 und arbeitete anschließend unter anderem
als Demonstrator am I. Anatomischen Institut unter Emil Zuckerkandl.
Wenig später konnte er an der I. chirurgischen Universitätsklinik bei Anton
von Eiselsberg, sowie an der I. Universitätsfrauenklinik unter Friedrich
Schauta seine Ausbildung weiterführen. Nach dem Ersten Weltkrieg habilitierte
sich Bernhard Aschner in Wien für Frauenheilkunde und übernahm
das Frauenambulatorium im Allgemeinen Krankenhaus. Wie viele
seiner
Kollegen wurde er am 22. April 1938 seines
Amtes enthoben und seine Venia
Legendi widerrufen.
Aschner musste seine Praxis in der Inneren Stadt aufgeben und emigrierte
mit seiner Frau Johanna/Hanna (geborene König) und der gemeinsamen
Tochter Elisabeth. Der Weg der Familie führte über Jugoslawien, Griechenland
und Frankreich, ehe sie sich in den USA niederlassen konnten.
Aschner fasste beruflich neu Fuß, führte eine große Privatpraxis und
leitete
zwei Kliniken. Auch seine rege Veröffentlichungstätigkeit führte er in
den USA weiter. Insgesamt zeichnete Aschner für 171 Publikationen verantwortlich.
14 seiner Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Seine Forschungen betrafen vor allem Funktionen der Hypophyse und
Hormone. Aschner begründete die Konstitutionstherapie und übersetzte
die Werke von Paracelsus ins Deutsche. In New York übernahm er neben der Ausübung einer umfangreichen Privatpraxis die Leitung der Arthritiskliniken des Stuyvesant und Lebanon Hospitals.
Er hielt folgende Vorträge in der Gesellschaft der Ärzte in Wien: Zur Physiologie des Zwischenhirns (21.6.1912), Demonstration von Hunden nach Exstirpation der Hypophyse (9.12.1909), Über die Funktion von Hypophyse und Zwischenhirn (11.11.1927), (mit H. Jellinek) Heilung eines Falles von zwei Jahre lang dauernder Amenorrhoe und Dementia praecox (12.6.1931), (mit F. Mahler) Vorgetäuschter inoperabler Bauchtumor, veranlaßt durch einen durchgebrochenen Ureterstein (13.6.1930), Hypomenorrhoe, mit stoffwechselverbessernden und entgiftenden Methoden behandelt (13.1.1927).
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum und Josef Hlade