Nach der Promotion 1920 war Bertha Aschner Assistentin an der Allgemeinen Poliklinik in Wien, in der Abteilung von Julius Bauer mit der Ambulanz für Störungen der inneren Sekretion, und absolvierte dort die Ausbildung in innerer Medizin.
Bereits am 7.4.1922 verzeichnet Isidor Fischer ihren Vortrag "Konstitution und Vererbung bei Ulcus pepticum ventriculi und duodeni" gemeinsam mit Julius Bauer in der Gesellschaft der Ärzte. Am 8.4.1927 folgte die Demonstration von zwei Kindern mit Bardet-Biedlschem Syndrom, am 21.11.1924 der Vortrag "Zur Frage der nervösen Dyspepsie", schließlich "Über das Problem der menschlichen Vererbungspathologie (mit Julius Bauer) am 8.6.1928, und eine weitere Falldemonstration einer Hydrolipomatose am 19.10.1928.
Ausserdem hielt Berta Aschner zahlreiche öffentliche Vorträge wie in der Urania oder im Stafa über endokrinologische Themen, Frauengesundheit und Hygiene, sowie Anfang 1938 im Wasa-Gymnasium über „Die biologische Bedeutung der Verwandtenehe“.
Angang 1937 übernahm sie die Funktion der I. Kassierin im Verein für menschliche Vererbungslehre und Endokrinologie (Vorsitz H. Eppinger jun, Schriftführer E. Risak).
Bertha Aschner publizierte 1922 mit Julius Bauer "Über Austauschvorgänge zwischen Blut und Geweben und „Konstitution und Vererbung bei Ulcus pepticum ventriculi und duodeni", 1928 mit Guido Engelmann zur „Konstitutionspathologie in der Orthopädie. Erbbiologie des peripheren Bewgungsapparates“, 1929 „Zur Erbbiologie des Skelettsystems“ und 1934 einen weiteren Fall von konstitutionellen Skelettfehlbildungen. Durch die Vertreibung aus Österreich 1938 und Emigration in die USA nach dem II. Weltkrieg sind weitere Publikationen ab 1951 auf den Gebieten der Humangenetik und Konstitutionspathologie verzeichnet.
Bertha Aschner kehrte nach Österreich zurück, in der letzten (?) Publikation 1967 im Anthropologischen Anzeiger gemeinsam mit M. Weninger ist die Adresse Schwarzspanierstrasse 16, 1090 Wien angegeben.
Text: Josef Hlade & Beatrix Volc-Platzer
Isidor Fischer, Geschichte der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Wien: Springer, 1938, S. 171, 179, 182, 184.
zur Biographie:Feikes 1999, Fischer 1938, Gold 1971, ÖNB 2002
Publikationen: Google Scholar, Pubmed