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Gesellschaft der Ärzte in Wien, Billrothhaus, Gesellschaft der Ärzte

Freund Leopold

Geb. am: 05.04.1868

Mitgliedschaftsnummer 233
Adresse (von Karteikarte) Graben 12, 1010 Wien
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Stellung und Titel
(laut Karteikarte)
Professor für Radiologie, Spezialarzt für Dermatologie und Radiologie, Hofrat
Fachrichtung Radiologie mit interventioneller Radiologie
Eintrittsjahr 1898
Verfolgungsgrund aufgrund jüdischer Herkunft
-
Biografie

Leopold Freund 4. April 1868, Miskowitz, Böhmen – 7. Januar 1943, Brüssel, Belgien Leopold Freund war Privatdozent (später ao. Prof.) für Radiologie an der medizinischen Fakultät und Honorardozent für Erste-Hilfe-Leistung bei Unglücksfällen an der Technischen Hochschule Wien. Er hatte 1895 promoviert und arbeitete bis 1913 als Assistent an der Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten der Universität Wien. Freund wurde Laboratoriumsleiter der Klinik und war zugleich Assistent an der Poliklinik. Außerdem führte er auch eine Praxis im 1. Bezirk in Wien. Seine Habilitation folgte 1904. Neun Jahre später erhielt er den Titel eines außerordentlichen Professors. Leopold Freund galt als Pionier der Radiologie. Er beschäftigte sich mit der Heilwirkung von Röntgenstrahlen, war Begründer der Röntgenstrahlenbehandlung parasitärer Haar- und Hauterkrankungen und der Knochentuberkulose sowie der Lichtbehandlung von Berufskrankheiten. Er initiierte außerdem die Verwendung von Röntgenstrahlen für technische Untersuchungen. 1938 wurde Freund seines Amtes enthoben. Er erhielt eine Zulassung als „Fachkrankenbehandler für Juden“ (Röntgenologie und Strahlenkunde), emigrierte jedoch bald nach Brüssel. Dort war er erneut nationalsozialistischer Verfolgung ausgesetzt. Leopold Freund starb 1943 in der Emigration an Krebs. Leopold Freund hielt folgende Vorträge in der Gesellschaft der Ärzte in Wien: Zur Bandagenbehandlung der Gastraptose (26.5.1911), Über Fulgurationstherapie (3.4. bzw. 29.5.1908), Über Radiumwirkung nach Vorbehandlung mit Adrenalin (1.12.1912) und Über Erfahrungen mit Mesothorium (28.2.1913), Über die diagnostische Verwendung des monochromatischen Lichtes in der Medizin (25.11.1910), Instrument zur chirurgischen Naht (25.10.1901), Über Diathermiebehandlung bei Bursitis deltoides s. acromialis (11.5.1917), Genese und Therapie der Keloide (18.10.1918) und Ätiologie, Prophylaxe und Therapie der Bartkrankheit (7.3.1919), Prophylaxe der Berufshautkrankheiten bei Photographen (11.11.1932), Methoden der Fremdkörperlokalisation (14.5.1915), Unvermuteter Fremdkörper im Rektum (23. 11. 1928), Röntgenographie der Gallenblase und Darstellung von Gallensteinen (14.5.1915), Zur medizinischen Lichtforschung (12.12.1919), Lichtbehandlung des Asthmas (18.11.1921), (mit J. M. Eder) Ein neues Mittel gegen Lichtschäden (23.6.1922), (mit K. Toldt, Innsbruck) Streulicht als Mittel zur Feststellung innerer Zustände des Körpers (27.3.1936) und Streulichtbefunde (26.2.1937). Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum, Isidor Fischer/Josef Hlade

Quellen
Gedenkbuch Josephinum, Gedenkbuch Uni Wien, Isidor Fischer, Geschichte der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Wien: Springer, 1938, S. 128; 154; 156; 157; 158; 195; 215; 217; 221; 223.
https://gedenkbuch.univie.ac.at/page/37/person/leopold-freund
https://radioonkologie.meduniwien.ac.at/ueber-uns/geschichte-der-radioonkologie/leopold-freund/