Alfred Viktor Frisch
10. Februar 1890, Wien – 17. Mai 1960, Wien
Alfred Viktor Frisch hatte 1913 promoviert und arbeitete als Assistent am
pharmakologischen Institut der Universität Würzburg. 1919 kam er nach
Wien und wurde Assistent an der II. medizinischen Universitäts-Klinik. In
der Inneren Stadt führte er eine Praxis als Facharzt für innere Medizin und
Lungenkrankheiten. Alfred Frisch war zweimal verheiratet. Seine erste Ehefrau
starb 1929. 1932 heiratete er Amalie Lager, mit der er einen Sohn hatte.
Seit 1927 war Frisch für innere Medizin habilitiert und lehrte als Dozent
an der medizinischen Fakultät. Im Nationalsozialismus aus rassistischen
Gründen verfolgt, legte er 1938 seine Assistentenstelle an der II. medizinischen
Wiener Universitätsklinik „freiwillig“ zurück. 1940 noch zum „Dozenten
neuer Ordnung“ ernannt, legte Frisch seine Venia Legendi 1942 erneut
„freiwillig“ zurück, gleichzeitig wurde er entlassen. Bis zu diesem Jahr war
Alfred Viktor Frisch Oberstabsarzt gewesen.
Nach dem Ende des NS-Regimes 1945 ernannte man Frisch zum Vorstand
der II. medizinischen Abteilung im Wilhelminenspital und er erhielt den
Titel außerordentlicher Professor. Wenige Jahre später wurde er zum ordentlichen
Mitglied des Obersten Sanitätsrates und des Wiener Landessanitätsrates
berufen. Ebenfalls war er Leiter der Tuberkulosestation der
Stadt Wien, gerichtlich beeideter Sachverständiger, Mitglied des Obersten
Sanitätsrates und schrieb zahlreiche Fachartikel, vor allem zur Tuberkulose.
Frisch war Ehrenmitglied der Van Swieten-Gesellschaft, Vorstandsmitglied
der Wiener medizinischen Akademie für ärztliche Fortbildung und
Ehrenpräsident der Österreichischen Tuberkulosegesellschaft. 1959 ging
Alfred Viktor Frisch in den Ruhestand.
Er hielt folgende Vorträge in der Gesellschaft der Ärzte in Wien: (mit
A. Schüller) Über tuberkulösen Kopfschmerz (2. 12. 1921), Angiolymphe, Ein
neues Tuberkuloseheilmittel (26. 5. 1922), Über den tuberkulotoxischen Begriff (23. 1.
1925) und Über einen Fall von Spontanpneumothorax (22. 5. 1931), Pneumothorax mit Phrenikotomie (9. 6. 1922), Oleothorax (30. 5. 1930), Beiderseitige Strangdurchtrennung nach Jacobaeus (13. 11. 1931) und Bilateraler Pneumothorax (11. 3. 1932), (mit L. Schönbauer) Zur chirurgischen Behandlung der Bronchiektasie(22. 10.1926), Über die Indikationen zur Schwangerschaftsunterbrechung bei Lungentuberkulose (27. 6. 1930).
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum, Isidor Fischer/Josef Hlade