Otto von Fürth
18. November 1867, Strakonitz – 7. Juni 1938, Wien
Otto von Fürth war ordentlicher Professor für medizinische Chemie an der
medizinischen Fakultät. Er hatte in Prag, Heidelberg und Berlin studiert
und promovierte 1894 am pharmakologischen Institut der Universität Wien.
Anschließend ging Otto von Fürth erneut nach Prag, um als Assistent am
dortigen pharmakologischen Institut zu arbeiten. Später wechselte er an
das physiologisch-chemische Institut in Straßburg. Dort habilitierte er sich
1899 für medizinische Chemie. 1905 ließ er sich in Wien nieder und lehrte
zunächst als Privatdozent, ein Jahr später als außerordentlicher Professor
physiologische Chemie. 1929 wurde Otto von Fürth zum ordentlichen Professor
und Vorstand des medizinisch-chemischen Universitätsinstituts in
Wien ernannt.
1938 wurde Otto von Fürth zwangspensioniert und musste die Universität
verlassen. Er starb wenige Monate später in Wien. Seine Frau Margarethe
und die gemeinsame Tochter Elisabeth von Fürth starben 1942 in Maly Trostinec.
Sein Sohn Josef von Fürth war bereits 1939 kurz nach seiner Entlassung
aus dem KZ Dachau in Wien gestorben.
1966 wurde der Fürthweg im 13. Wiener Gemeindebezirk nach Otto von
Fürth benannt.
Er hielt folgende Vorträge in der Gesellschaft der Ärzte in Wien: (mit C. Schwarz) über die physiologische Wirkung des Jodothyrins (7.2.1908), (mit C. Schwarz) Hemmung der Adrenalin-Glykosurie durch Pankreaspräparate (13.1.1911), (mit E. Lenk) über das Wesen der Totenstarre und ihre Lösung (16.6.1911) und über Milchsäureausscheidung im Harn und ihre Beziehungen zum Kohlehydratstoffwechsel (1.5.1914).
Text nach Gedenkbuch Josephinum, Isidor Fischer/Josef Hlade