Karl Glaessner
31. Mai 1876, Prag – 26. Februar 1944, New York
Nach seiner Promotion in Prag ging Karl Glaessner bald nach Wien. Dort
habilitierte er sich 1919 und erlangte eine Stelle als Oberarzt am Krankenhaus
Rudolfstifung. Bis zu seiner Vertreibung von der Universität im April
1938 lehrte er als außerordentlicher Professor für innere Medizin. Glaessner
war unter anderem als Leiter der I. medizinischen Abteilung des Rainerspitals
tätig und führte eine Praxis im 8. Bezirk in Wien. Noch im Februar 1938
wurde ihm der Titel „Hofrat“ verliehen.
Mit Ende April 1938 wurde Karl Glaessner in seiner Stellung als Primar des
Kaiser-Franz-Joseph-
Spitals zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Noch
im Sommer gelang ihm die Ausreise nach Belgien. Zunächst lebte er eine
Zeit lang in Rhode St. Genèse, emigrierte dann aber weiter in die USA, wo
er im September 1939 ankam. Karl Glaessner, seine Ehefrau Susanne (geborene
Walk) und die Kinder Liliane, Lisa und Philipp ließen sich in New York
nieder.
Glaessner hielt folgende Vorträge in der Gesellschaft der Ärzte in Wien: (mit A. Stauber) Über Trypsin und Erepsin (15.4.1910); Über Obstipation des Darms (4.11.1904); Über Pankreassteine (6.12.1912); Zur Pathologie der Gallensekretion (28.6.1935); Von Eventratio diaphragmatica und angeborener falscher Zwerchfellhernie (26.11.1915), Über Glykokoll als Diureticum (20.10.1911), Über Lecithinasereaktion (21.1.1927), Milchsäureausscheidung bei Karzinose (28.3.1924), Eine neue Pepsinbestimmungsmethode
(28.10.1921), Therapie des Magen- und Zwölffingerdarmgeschwürs
(4.ll.1921), (mit H. Wittgenstein) Bindegewebsverdauung im Magen
(9.9.1928), Therapeutische Versuche bei chronischer Obstipation (7.2.1930),
Ulkuszunge (5.6.1931), Pepsintherapie des Magen-Duodenalgeschwürs (19.6.1931), (mit J. Haß) Über experimentelle Beeinflussung der Kallusbildung bei Knochenbrüchen (4.5.1928).
Text nach Gedenkbuch Josephinum, Isidor Fischer/Josef Hlade
Gedenkbuch Josephinum, Gedenkbuch Uni Wien,
Isidor Fischer, Geschichte der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Wien: Springer, 1938, S. 119; 121; 129; 131; 170; 173; 179; 180; 184; 194.
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