Waldemar Goldschmidt
1. Dezember 1886, Bukarest – 15. Mai 1947 in Stockholm
Waldemar Goldschmidt hatte sein Medizinstudium in Bukarest begonnen
und führte es ab 1904 in Wien fort. Bereits vor seiner Promotion zum Dr.
med. im Jahr 1910 arbeitete er bei Emil Zuckerkandl und Julius Tandler als
Demonstrator und später Prosektor an der I. Anatomischen Lehrkanzel.
1911 wechselte er als Operateur an die I. chirurgische Universitätsklinik im
Allgemeinen Krankenhaus.
Im 1. Weltkrieg diente Goldschmidt als Regimentsarzt der k. u. k. Armee
und geriet in russische Gefangenschaft. Nach seiner Rückkehr nach Wien
erhielt er eine Stelle als Assistenzarzt bei Anton Freiherr von Eiselsberg an
der I. chirurgischen Universitätsklinik. 1924 habilitierte sich Goldschmidt,
wurde Privatdozent für Chirurgie und eröffnete eine Privatordination in
Wien-Alsergrund. Daneben wirkte er als Primarius der chirurgischen Abteilung
im Rothschildspital. Unter anderem erforschte er Ursachen und
Therapie von Krebserkrankungen.
Waldemar Goldschmidt wurde im April 1938 von der Universität vertrieben,
seine Venia Legendi widerrufen. Die Ärztekammer annullierte seine
Zulassung. Er konnte mit seiner Frau Ende März 1938 nach Stockholm
emigrieren. Dort arbeitete er unter anderem am Karolinska Institute.
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum.