Bernhard Gottlieb
14. Juli 1885, Kuty – 16. März 1950, Dallas, Texas
Bernhard Gottlieb promovierte 1911 in Wien und führte eine eigene Praxis
im 9. Bezirk in Wien. Im letzten Jahr des Ersten Weltkrieges heiratete er
Stella Herz, die beiden hatten einen Sohn. Gottlieb war ab 1921 Privatdozent
für Zahnheilkunde und erreichte 1930 den Professorentitel an der medizinischen
Fakultät.
Er gehörte in den 1930er-Jahren als Spezialist für Parodontose zu den
weltweit bedeutendsten Zahnärzten. Dennoch wurde er 1938 von der Universität
Wien vertrieben. Er konnte nach Palästina und später in die USA
emigrieren. Aufgrund seiner internationalen Reputation gelang es Gottlieb,
in Amerika beruflich wieder Fuß zu fassen. 1940 war er Mitarbeiter in der
Kellogg Foundation in Ann Harbor, Michigan und erhielt eine Gastprofessur
an der University of Michigan. Ein Jahr später wurde er Professor für Oral
Pathology und übernahm die Leitung des Departement for Dental Research
im Baylor College in Dallas, Texas. Nach einer erfolgreichen Karriere fand
er Aufnahme in die Hall of Fame am Baylor College of Dentistry in Dallas.
2004 bis 2016 nannte die Medizinische Universität Wien die zahnärztliche
Klinik „Bernhard Gottlieb Universitätszahnklinik“. 2005 wurde erstmals die
neugeschaffene „Bernhard Gottlieb Medaille“ verliehen.
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum.