Adolf Franz Hecht
8. August 1876, Wien – 19. Dezember 1938, Wien
Adolf Franz Hecht studierte in Wien Medizin und promovierte 1899. Zunächst
war er als Assistent an der Heidelberger Kinderklinik und an der Allgemeinen
Poliklinik in Wien tätig. 1915 konnte er sich für Kinderheilkunde
habilitieren und arbeitete als Dozent für Kinderheilkunde an der medizinischen
Fakultät.
1938 musste er seine Lehrtätigkeit aufgeben, seine Venia Legendi wurde
widerrufen. Auch seine Praxis im 9. Bezirk in Wien konnte er nicht weiterführen.
Hechts Tochter Annemarie war gezwungen, ihr Psychologiestudium
an der philosophischen Fakultät abzubrechen. Adolf Franz Hecht beging
noch im Jahr 1938 Suizid. Seine Frau Margarethe (geborene Eisert) und
die beiden Kinder Hans und Annemarie konnten nach Buenos Aires bzw.
Schanghai emigrieren. Von seinen beiden jüngeren Brüdern überlebte Otto
Hecht, der nach London flüchten konnte und bereits im August 1946 nach
Wien zurückkehrte. Der zweite Bruder, Dr. Robert Hecht, seit 1932 Berater
von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, wurde 1938 verhaftet, deportiert und
am 9. Mai 1938 im Konzentrationslager Dachau ermordet.
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum.