Hans Heidler
27. Januar 1889, Gmunden – 28. Juni 1955, Wien
Hans Heidler war Dozent für Geburtshilfe und Gynäkologie an der medizinischen
Fakultät. Nachdem er 1912 promoviert hatte, arbeitete er ab 1920
als Assistent an der II. Universitätsfrauenklinik in Wien. 1927 konnte er sich
habilitieren und eröffnete wenig später im 9. Bezirk eine Praxis als niedergelassener
Frauenarzt. Bis 1938 war er außerdem Primarius der gynäkologischen
Abteilung des Krankenhauses der Wiener Kaufmannschaft.
Von 1938 bis 1940 war er Vorstand des Ambulatoriums für Gynäkologie am
Kaiser-
Franz-Josef-Spital.
Hans Heidler galt nach der NS-Rassengesetzgebung als „Mischling II. Grades“.
Von seiner Ehefrau Alice (geborene Kohn), die zu den „rassisch“ Verfolgten
zählte, war er kurz vor dem „Anschluss“ geschieden worden. 1938
wurde seine Venia Legendi widerrufen. Der Lebensweg von Hans Heidler
während der NS-Zeit ist noch nicht eindeutig geklärt. Ab 1945 war er Vorstand
der städtischen Semmelweis-Frauenklinik.
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum