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Gesellschaft der Ärzte in Wien, Billrothhaus, Gesellschaft der Ärzte

Bauer Julius

Geb. am: 14.08.1887

Mitgliedschaftsnummer 38
Adresse (von Karteikarte) Mariannengasse 15, 1090 Wien
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Stellung und Titel
(laut Karteikarte)
Professor für Innere Medizin
Fachrichtung Innere Medizin
Eintrittsjahr 1915
Verfolgungsgrund aufgrund jüdischer Herkunft
-
Biografie

Julius Bauer 14. August 1887, Nachod, Böhmen – 8. Mai 1979, Beverly Hills, USA Julius Bauer war ein Cousin des sozialdemokratischen Politikers Otto Bauer. Nachdem er an der medizinischen Fakultät in Wien studiert hatte, ging Bauer zunächst nach Innsbruck, um als Assistent an der dortigen medizinischen Universitätsklinik zu arbeiten. 1914 wechselte er an die Wiener Poliklinik, wo er seine Facharztausbildung für innere Medizin fortsetzte. 1926 zum außerordentlichen Professor für Endokrinologe ernannt, wurde Bauer kaum zwei Jahre später zum Leiter der III. medizinischen Abteilung der Poliklinik. Mitte der 1930er-Jahre trat er in einem Artikel in der Schweizer Medizinischen Wochenschrift als Gegner des nationalsozialistischen „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ auf und wurde daraufhin aus der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin ausgeschlossen. Im April 1938 seines Amtes enthoben, emigrierte Bauer unmittelbar danach in die USA. Mit ihm gingen seine Frau Marianne Melitta Bauer, die ihren an der Universität Wien erworbenen Doktorgrad (Romanistik) verloren hatte, sowie die gemeinsamen Söhne Klaus Friedrich und Franz Karl, der 21-jährig die medizinische Fakultät im achten Semester seines Studiums hatte verlassen müssen. Die Familie siedelte sich in New Orleans an. Julius Bauer konnte an der Louisiana State University in New Orleans und der Loma Linda University in Kalifornien weiterhin lehren, seine wissenschaftliche Forschung fand jedoch mit der Emigration ein Ende. Im April 1943 wurde Julius Bauer sein akademischer Grad aberkannt – erst 1955 wurde dies für nichtig erklärt. Julius Bauer hielt folgende Vorträge in der Gesellschaft der Ärzte in Wien: Nanosomia infantilis pituitaria (20. 4. 1917), Vegetationsstörungen und innere Sekretion (17. 6. 1927), die endokrin Stigmatisierten (4. 12. 1931), Fälle von Cushingschem Syndrom (31. 5. 1935), (mit E. Kunewälder und F. Schächter) Immunisierungsvorgänge bei Hyperthyreoidismus (29. 11. 1935) und (mit E. Kunewälder) Antihormone (4. 12. 1936), Für Ph. E. Smith (New York) demonstrierte J. Bauer Diapositive von dessen Hypophysentudien (4. 11. 1927), ein Fall halbseitiger Gynäkomastie (6. 7. 1923), Krebs und Vererbung (16. 1. 1931), (mit A. Winkelbauer) Exstirpation der lumbalen Sympathikusganglien bei einem Fall von Endarteriitis obliterans (7. 11. 1930) und paroxysmaler Hochdruck mit Hyperglykämie, Paragangliom, operative Heilung (9. 3. 1934), (mit Frau B. Aschner) Konstitution und Vererbung bei Ulcus pepticum ventriculi und duodeni (7. 4. 1922), zur Frage der nervösen Dyspepsie (21. 11. 1924) und (mit J. Monguio) eine durch Resorption aus dem Rektum bedingte Stoffwechselwirkung (3. 6. 1932), (mit C. V. Medvei und M. Taubenhaus) Physiologie und Pathologie des Wasserstoßes (25. 1.1935), über chronischen Rotz (30. 5. 1919), Über endokrine Fettsucht (19. 2. 1926, 15. 11. 1929), Über Behandlung mit Novasurol und Follikelhormon (4. 4. 1924 bzw. 20. 11. 1936), Behandlung mit Mikrojoddosen (17. 11. 1922), Pankreasnekrose mit hochgradiger Oligurie und Urämie (17. 6. 1932), Über die Behandlung des Morbus Addison mit Cystein und Katalysin (20. 11. 1936), Kombination mit Alkaptonurie, Ochronose und Defekten in der Spongiosa einzelner langer Röhrenknochen (15. 6. 1928), Hydrops articulorum intermittens (12. 4. 1929), Von hereditärer Intersexualität (8. 4. 1927), (mit E. Spiegel) über die Bedeutung des Bilirubins im Blute (28. 3. 1919). Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum und Josef Hlade

Quellen
Gedenkbuch Uni Wien (Katharina Kniefacz, Herbert Posch), Gedenkbuch Josephinum, Isidor Fischer, Geschichte der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Wien: Springer, 1938, S. 169; 172; 173; 178; 179; 180; 181; 182; 183; 184.
https://gedenkbuch.univie.ac.at/person/julius-bauer
https://geschichte.univie.ac.at/de/personen/julius-bauer