Marianne Bauer-Jokl promovierte 1910 in Romanistik und 1915 in Medizin an der Universität Wien. Sie absolvierte eine Ausbildung im Fach Dermatologie an der II. Univ.-Hautklinik Wien. Aus der Zeit an der II. Univ. Hautklinik stammt auch die Publikation mit ihrem Kollegen Erich Urbach: „Beiträge zu einer Physiologie und Pathologie der Haut“. Wie klin Wschr. 1931;10:824-827
Marianne Bauer-Jokl hielt öffentliche Vorträge in der Urania speziell für Frauen und Mädchen für Verbesserung der Hygiene. Sie engagierte sich standespolitisch-feministisch, als Vizepräsidentin des Akademischen Frauenvereins Wien (1909 gemeinsam mit Melitta Berka Einsatz für Umwandlung von Mädchenlyzeen in vollwertige Gymnasien), als Vorsitzende der Organisation der Ärztinnen Österreichs (OÄÖ; gegründet 09.02.1919 von Dora Brücke-Teleky) und der Organisation der Wiener Ärztinnen in der Zwischenkriegszeit.
Gemeinsam mit Dora Brücke-Teleky richtete sie als Vorsitzende der Ärztinnen Wiens und als Kongresspräsidentin den VI. Internationalen Ärztinnenkongress in Wien, im Billrothhaus aus (siehe auch Dankesschreiben an Eiselsberg als Präsidenten der GdÄ).
Als Vizepräsidentin der internationalen Ärzteorganisation und die Kontakte zu französischen Kolleginnen hatte sie Unterstützung für die Erlangung von Visa für Frankreich 1938. Am 15.12.1938 Auswanderung mit ihrem Mann Julius Bauer und den gemeinsamen Kindern mit der „Queen Mary“ nach New York über New Orleans (Lehrauftrag für Julius Bauer) nach Los Angeles (Lehrtätigkeit von Julius Bauer an der Loma Linda University).
Marianne Bauer-Jokl kehrte nicht nach Wien zurück. Sie wurde von der Gesellschaft der Ärzte 1947 zum korrespondierenden Mitglied der GdÄ gewählt (gleichzeitig erfolgte die Ernennung von Julius Bauer zum Ehrenmitglied der GdÄ).
Text: Beatrix Volc-Platzer
Biographische Daten: Gedenkbuch der Opfer des Nationalsozialismus der Universität Wien; Frauen in Bewegung 1848 – 1938; biografiA; Wikipedia; WienWiki
Publikation: PubMed