Josef Georg Knoflach
24. April 1896, Innsbruck – 29. November 1966, Wien
Josef Georg Knoflach studierte zunächst an der medizinischen Fakultät der
Universität Innsbruck, wo er 1921 promovierte. Daraufhin begann Knoflach
seine Tätigkeit am Krankenhaus Lainz in Wien, wo er bis Ende 1922 in verschiedenen
Abteilungen seinen Dienst versah. Anschließend arbeitete er als
Sekundararzt, später als Assistent unter Rudolf Maresch und Anton Priesel
am pathologisch-anatomischen Institut. Mit der Berufung Mareschs auf
den Lehrstuhl für pathologische Anatomie trat er als außerordentlicher Assistent
am Wiener Institut ein und war hier in der pathologisch-anatomischen
wie auch in der bakteriologischen Abteilung tätig. Von 1927 bis 1932
war Knoflach außerordentlicher Assistent unter Egon Ranzi an der chirurgischen
Universitätsklinik Innsbruck, bevor er nach Wien an die I. chirurgische
Universitätsklinik wechselte. Wenig später habilitierte er sich für
Chirurgie, lehrte fortan als Privatdozent und führte zudem eine Praxis im
9. Bezirk.
Nach dem „Anschluss“ stellte Knoflach einen Antrag auf Ernennung zum
„Dozenten neuer Ordnung“. Da dieser nach Prüfung seiner Person und politischen
Einstellung negativ beschieden wurde, verlor Knoflach im August
1940 seine Lehrbefugnis. Bereits im Jahr davor war auf Basis der Berufsbeamtenverordnung
seine Pensionierung als Primararzt im Sophienspital
erfolgt. Knoflach wurde zur Wehrmacht eingezogen und war bis 1945 im
Kriegsdienst.
Das Staatsamt für Volksaufklärung widerrief wenige Monate nach Kriegsende
den Entzug seiner Lehrbefugnis, und Knoflach erhielt den Titel eines
außerordentlichen Professors. Nach dieser Rehabilitierung konnte er auch
als Primararzt im Sophienspital
der Stadt Wien seinen Dienst wieder antreten.
Text nach Gedenkbuch Josephinum.