Alfred Leimdörfer
26. Juni 1885, Hohenau – 9. April 1956, Chicago
Alfred Leimdörfer promovierte 1910 in Wien und habilitierte sich 1926. Als
Dozent für innere Medizin lehrte er an der medizinischen Fakultät, arbeitete
zugleich als Primararzt im Rainerspital und führte eine Praxis im 1. Bezirk.
1938 wurde Leimdörfer von der Universität vertrieben, seine Venia Legendi
widerrufen. Er wurde zunächst als „jüdischer Krankenbehandler“ zugelassen,
nach einem halben Jahr gelang ihm die Flucht aus Österreich. Zurücklassen
musste er seine Mutter, die 1942 kurz vor ihrer geplanten Deportation
im Altersheim der Jüdischen Kultusgemeinde in Wien starb. Leimdörfer erreichte
im März 1938 über Genua New York. Er ließ sich in Chicago nieder,
konnte seinen Beruf jedoch wegen eines schweren Herzleidens nicht mehr
ausüben. Zeitweise unterrichtete er noch als Professor für Pharmakologie.
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum.