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Gesellschaft der Ärzte in Wien, Billrothhaus, Gesellschaft der Ärzte

Mandl Felix

Geb. am: 08.11.1892

Mitgliedschaftsnummer 604
Adresse (von Karteikarte) Schottenring 14, 1010 Wien
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Stellung und Titel
(laut Karteikarte)
Privatdozent
Fachrichtung Chirurgie (Allgemeinchirurgie)
Eintrittsjahr 1921
Verfolgungsgrund aufgrund jüdischer Herkunft
-
Biografie

Felix Mandl wurde am 8. November 1892 in Brünn geboren, wo er das erste deutsche Staatsgymnasium besuchte. 1910 inskribierte er am der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Während seines Studiums hospitierte er an den chirurgischen Abteilungen des Franz-Josephs-Ambulatoriums und des Kaiser-Jubiläums-Spitals (Klinik Hietzing), beim Ophthalmologen Alfred Topolanski (1861–1960) und beim Internisten Wilhelm Schlesinger (1869–1947) am Kaiser-Franz-Joseph-Spital. Im Ersten Weltkrieg rückte er zum Militärdienst ein und war das letzte Kriegsjahr in einer Sanitätsanstalt und dort in einer chirurgischen Abteilung tätig. Nachdem er zunächst ab August 1918 an der II. chirurgischen Universitätsklinik von Julius Hochenegg (1859–1940) hospitierte, trat er nach seiner im Jänner 1919 erfolgten Promotion als Operationszögling in den Dienst an Hocheneggs Klinik ein. 1923 wurde er Assistent an der Klinik. Mandl habilitierte sich 1928 und blieb noch bis 1933 Assistent an der Klinik bei Hochenegg. In diesem Jahr wurde er zum Leiter der chirurgischen Abteilung am S. Canning Childs Spital und Forschungsinstitut in Wien ernannt. Wohingegen Mandls Habilitation noch ohne größere Probleme verlaufen war, scheiterte Mandl in insgesamt drei Anläufen daran, eine a. o. Professur für Chirurgie zu erlangen. Nach dem „Anschluss“ gelang es Mandl die Flucht über die Schweiz nach Frankreich. 1939 emigrierte er nach Jerusalem. Dort leitete er am Hadassah Universitätsspital die chirurgische Abteilung. 1947 kehrte er aufgrund der Unterstützung des Vizebürgermeisters Lois Weinberger nach Wien zurück, um die chirurgische Abteilung im Kaiser-Franz-Josef Spital zu leiten. 1948 wurde er schließlich doch noch zum a. o. Professor ernannt. Er gehörte 1924 zu den ersten Chirurgen, die eine erfolgreiche Entfernung der Nebenschilddrüsen zur Behandlung einer Ostitis fibrosa durchführten und war eine Autorität in der Sportchirurgie sowie der Chirurgie des Sympathischen Nervensystems. Als Leiter der chirurgischen Abteilung im Kaiser-Franz-Josef Spital gelang ihm die Schaffung einer Gesundenuntersuchungsstelle für Krebsfürsorge. Mandl war Mandatar der SPÖ und Gemeinderat. In dieser Funktion gelang ihm u.a. die Schaffung eines Förderfonds für Ärzte der Gemeindespitäler („Felix Mandl Fonds der Stadt Wien“). Felix Mandl hielt folgende Vorträge in der Gesellschaft der Ärzte in Wien: (mit F. Stöhr) Mäusekrebsversuche (28.11.1924). (mit R. Singer) Thyreoidektomie bei Herzerkrankungen (23.10.1936). (mit F. Brunn) Bekämpfung viszeraler Schmerzen mittels paravertebraler Injektion (11.4.1924), Diffusionsanaesthesie der Bauchhöhle (18.10.1929) und Drucklokalanaesthesie (27.10.1933). Elektrochirurgische Behandlung schwerer Infektionen (23.11.1934). Über die Muskelatrophie nach Verletzungen und neue Versuche zu ihrer Verhütung (18.5.1923). Elektrochirurgie bei Sarkom (29.4.1932). Ein Fall von Myositis ossificans: ein Muskelangiom der tiefen Nackenmuskeln (5.6.1936). Formen der Ostitis: Exstirpation eines Epithelkörperchentumors (4.12.1925). Praesakrales Teratom (27.4.1934). Gelenkschirurgie: Meniscusverletzungen und ihre Behandlung mit Eigenblutinjektionen (11.3.1927, 28.10.1932 und 5.2.1937). Über Regeneration nach Resektion des Kniegelenkszwischenknorpels (25.10.1929). Gareinoma erysipelomatosum mammae (27.4.1934). Die Chirurgie der Nebenschilddrüse und der Kalkstoffwechsel (31.5.1935). Sympathektomie bei chronischem Ödem (20.10.1933). (Mit R. Uebelhör) Kalkablagerungen in den Harnwegen bei Ostitis fibrosa (18.11.1932). Chronische nicht spezifische Epydidymitis (11.11.1921). Über elektrischen Unfall (9.11.1923). Text: Josef Hlade, Aufzählung der Vorträge in der Gesellschaft der Ärzte in Wien nach Isidor Fischer.

Quellen
Arias, Ingrid: Felix Mandl. Chirurg im Wiener Gemeinderat/Leopold Schönbauer. Chirurg und Abgeordneter zum Nationalrat, in: Mitchell Ash/Josef Ehmer (Hrsg.): Universität – Politik – Gesellschaft (650 Jahre Universität Wien – Aufbruch ins neue Jahrhundert 2), Göttingen: V&R unipress 2015, 320-328, Österr. Staatsarchiv: AT-OeStA/AdR MilEv WStB Mandl Felix Mandl, Felix, 25.05.1904, 1938-1945, Curriculum vitae. Isidor Fischer 1938; S. 173; S.178; S. 191; S. 192; S. 193; S. 194; S. 195; S. 196; S. 197; S. 198; S. 207; S. 217; S. 218.