Heinrich Neumann
10. Juni 1873, Hethars – 9. November 1939, New York
Heinrich Neumann hatte 1901 in Wien promoviert und arbeitete zunächst als
Assistent an der Universitätsklinik für Ohren-, Nasen- und Kehlkopfkrankheiten.
Bereits 1907 konnte sich Neumann für Ohrenheilkunde habilitieren. 1910
wurde er als Otochirurg am Krankenhaus der Wiener Kaufmannschaft angestellt
und wenige Jahre später zum Vorstand der Ohrenambulanz des Kaiser-
Franz-Josef-Spitals ernannt. 1914 erhielt Neumann den Titel ao. Professor.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde Heinrich Neumann Vorstand
der Universitätsohrenklinik. Weiterhin führte er seine Praxis im 1. Bezirk in
Wien. Zum ordentlichen Professor ernannt, lehrte Neumann bis 1938 Ohrenheilkunde
an der medizinischen Fakultät.
Im April desselben Jahres musste Neumann seine Position aufgeben, er
wurde von der Universität zwangsweise pensioniert. Bereits Mitte März war
Heinrich Neumann verhaftet und inhaftiert worden. Nur aufgrund einer Intervention
des Duke of Windsor erlangte er seine Freiheit und konnte emigrieren.
Wenige Jahre zuvor hatte er unter anderem König Alfonso von Spanien,
Karol von Rumänien und König Edward VIII. von England behandelt.
Neumann erreichte die USA, wo er jedoch wenig später verstarb.
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum