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Gesellschaft der Ärzte in Wien, Billrothhaus, Gesellschaft der Ärzte

Orel Herbert

Geb. am: 25.09.1898

Mitgliedschaftsnummer 1228
Adresse (von Karteikarte) Kinderspitalgasse 6, 1090 Wien
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Stellung und Titel
(laut Karteikarte)
Primar der internistischen Abteilung des St. Anna Kinderspitals, Privatdozent
Fachrichtung Innere Medizin
Kinder- und Jugendheilkunde
Eintrittsjahr 1934
Verfolgungsgrund aus politischen Gründen
-
Biografie

Herbert Orel 25. September 1898, Wien – 4. November 1976, Wien Nachdem er im Ersten Weltkrieg Dienst geleistet hatte, konnte Orel Anfang 1919 sein Medizinstudium an der Universität Wien beginnen. Während seiner Studienzeit arbeitete er als Hospitant an der II. medizinischen Abteilung des Kaiser-Franz-Josef-Spitals und als Demonstrator am Institut für allgemeine und experimentelle Pathologie. Nach der Promotion 1923 wurde Orel am selben Institut außerordentlicher Assistent. Zunehmend an der Erforschung von Infektions- und Erbkrankheiten interessiert, wechselte Orel an die Universitätskinderklinik. Dort stieg er schließlich zum Assistenten auf. 1932 wechselte Orel als Facharzt für Kinderkrankheiten nach Linz. Im Austrofaschismus konnte er beruflich weiter aufsteigen und wurde Vorstand der Abteilung für innere und Infektionskrankheiten am St.-Anna-Kinderspital in Wien sowie ehrenamtlicher Chefarzt des Caritasverbandes für die Erzdiözese Wien. Im November 1935 habilitierte er sich für Kinderheilkunde. Aufgrund seiner Nähe zum austrofaschistischen Regime bzw. zum Katholizismus wurde Orel im August 1938 als Spitalsarzt gekündigt. Bereits am 6. Juni 1938 hatte er einen Antrag um Aufnahme in die NSDAP gestellt, was er nach Kriegsende mit dem drohenden Verlust seiner beruflichen Position rechtfertigen sollte. Orel konnte seine Lehrtätigkeit an der Universität Wien vorerst weiter ausüben. Seine Vertreibung von der Universität Wien erfolgte schließlich im Rahmen der Einführung des „Dozenten neuer Ordnung“. Der Antrag Orels wurde abgelehnt, ebenso sein NSDAP-Aufnahmeantrag. Daher blieb ihm als einzige berufliche Möglichkeit die Ordination als Kassenarzt für Kinder. Nach Kriegsende erfolgte Orels Rehabilitation an der Universität Wien, während er weiterhin als niedergelassener Kinderarzt tätig war. Er erhielt seine Venia Legendi zurück und wurde zum außerordentlichen Professor ernannt. Ab 1952 bis zu seiner Pensionierung war Orel zudem Vorstand der Internen Kinderabteilung des Wilhelminenspitals. Text nach Gedenkbuch Josephinum

Quellen