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Gesellschaft der Ärzte in Wien, Billrothhaus, Gesellschaft der Ärzte

Adler-Herzmark Jenny

Geb. am: 08.07.1877

Mitgliedschaftsnummer 1140
Adresse (von Karteikarte)  Josefstädter Straße 43, 1080 Wien
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Stellung und Titel
(laut Karteikarte)
Gewerbeärztin beim Gewerbe-Inspektorat
Fachrichtung Arbeitsmedizin
Eintrittsjahr 1930
Verfolgungsgrund aufgrund jüdischer Herkunft
-
Biografie

Die aus Riga, Lettland stammende Jenny Adler-Herzmark begann 1899 das Medizinstudium in Zürich und promovierte 1904 ebenfalls in Zürich. Ab 1905 war sie Hospitantin am Maria Theresien Hospital in Wien, 1910 nostrifizierte sie in Wien und eröffnete eine Praxis für Frauen- und Kinderheilkunde. Im 1. Weltkrieg war Adler-Herzmark Chefärztin der Isolierabteilung am k.k. Reservespital Nr. 6 in Wien XII. Aus dieser Zeit stammt die Publikation „Fleckfieberfälle und Entlausungsmethoden“ in Der Militärarzt, Nr.16, 257-262 (1915). Ab 1919 fungierte Jenny Adler-Herzmark als Chefärztin des Gewerbeinspektorats der Ersten Republik Österreichs. 1925 publizierte sie mit H. Mekiska „Der praktische Arbeiterschutz: Unfallverhütung und Gewerbehygiene“, Zwischen 1931 und 1933 Veröffentlichungen gemeinsam mit A. Selinger (I. medizin. Abt. des Krankenhauses auf der Wieden, Vorstand Prof. Maximilian Sternberg, und Zentralgewerbeinspektorat des Bundesministeriums für soziale Verwaltung in Wien) zu „ Untersuchungen von Wiener Arbeitern, die mit benzol -, toluol – und xylolhältigen Materialien beschäftigt sind.“ und über Fälle von Silikose. Sie trat 1911 in die SdAPÖ ein, schrieb Artikel für partei- und gewerkschaftseigene Publikationen und hielt Vorträge, v.a. über frauenspezifische Themen, Gesundheit und Hygiene. Sie engagierte sich in der österreichischen Arbeiterbewegung. Sie war 1922 Mitbegründerin des Jüdischen Frauenbundes Deutsch-Österreichs. Nach der Machtergreifung des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes im Jahr 1934 erfuhr sie eine signifikante Einschränkung ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Nach dem "Anschluss" wurde sie aller Funktionen enthoben. Im Jahr 1942 emigrierte sie über Frankreich in die USA, wo sie weiterhin als Ärztin tätig war. Sie kehrte nicht mehr nach Österreich zurück und verstarb 1950 in Chicago. Isidor Fischer verzeichnet für sie keine Vorträge in der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Text: Josef Hlade & Beatrix Volc-Platzer

Quellen
Gedenkbuch der Opfer des Nationalsozialismus der Universität Wien; Frauen in Bewegung 1848 – 1938; biografiA; Wikipedia; Publikationen: Google Scholar, PubMed
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Jenny_Adler
https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=34553