Hans Gallus Pleschner
3. Januar 1883, Karlsbad – 1. April 1950, Seefeld
Nach einem Medizinstudium an den Universitäten Prag und Heidelberg
promovierte Pleschner 1907 in Prag. Dort arbeitete er am pathologisch-anatomischen
Institut, bevor er 1909 als Operationszögling an die chirurgische
Universitätsklinik in Innsbruck wechselte. Im folgenden Jahr war Pleschner
Hospitant bei Otto Zuckerkandl an der chirurgisch-urologischen Abteilung
im Wiener Rothschildspital und arbeitete als Assistent an der Privatklinik
des Urologen Leopold Casper in Berlin. 1912 kehrte Hans Pleschner nach
Wien zurück. An der II. chirurgischen Universitätsklinik war er zunächst
Operationszögling und Assistent von Julius Hochenegg und leitete später
die dortige urologische Station. Ab 1920 lehrte Pleschner als Dozent für Urologie
an der medizinischen Fakultät. Wenige Jahre später wurde Pleschner
zusätzlich Primar der urologischen Station des Kaiserin-Elisabeth-Spitals
in Wien.
Ende 1938 verlor Pleschner nicht nur die Anstellung bei der Stadt Wien,
sondern auch seine Lehrbefugnis an der Universität. Der Grund dafür lag
darin, dass seine Ehefrau Maria (geborene Grünberger) nach den NS-Rassengesetzen
als „Mischling“ galt. Pleschner übersiedelte nach Seefeld in
Tirol und konnte dort weiter praktizieren und operieren.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt Pleschner die Venia Legendi
zurück.
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum