Carl Julius Rothberger
14. Oktober 1871, Wien – 13. März 1945, Wien
Carl Julius Rothberger war im Jahr des „Anschlusses“ emeritierter außerordentlicher
Professor für allgemeine und experimentelle Pathologie an
der medizinischen Fakultät. Nach seiner Promotion 1897 war er Assistent
am Institut für allgemeine und experimentelle Pathologie der Universität
Wien. Rothberger habilitierte sich bereits 1905 und wurde wenige Jahre später
außerordentlicher
Professor. 1924 stieg er zum stellvertretenden Institutsvorstand
auf und übernahm noch 1936 im Ruhestand die Leitung des
Instituts.
1938 wurde Rothberger nicht nur von dieser Position vertrieben, er musste
auch seine Lehrtätigkeit aufgeben und die Universität verlassen. Im selben
Jahr war er zudem einige Wochen inhaftiert. Durch seine Ehe mit Leopoldine
Rothberger (geborene Wohlfahrt), die nach der NS-Rassengesetzgebung
nicht als Jüdin galt, war Rothberger zumindest vor einer Deportation geschützt.
Seinen Beruf konnte er jedoch nicht mehr ausüben. Leopoldine und
Carl Julius Rothberger starben am 13. März 1945 bei jenem Bombenangriff,
der neben ihrem Wohnhaus (dem Philipphof) auch die Oper zerstörte.
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum