Josef Schiffmann
16. Dezember 1879, Wien – 25. Mai 1944, Wien.
1904 promoviert, konnte Schiffmann sich 1922 auch habilitieren und arbeitete
fortan neben seiner Lehrtätigkeit als Dozent für Geburtshilfe und
Gynäkologie im Krankenhaus Wieden. Später wurde er Primar am Kaiserin-
Elisabeth-Spital. Außerdem betrieb er eine Praxis im 4. Bezirk in Wien.
1938 verlor Schiffmann seine Lehrbefugnis und seine Anstellung. Er wurde
lediglich als „Krankenbehandler für Juden“ zugelassen und arbeitete als
Konsiliararzt im Spital der Israelitischen Kultusgemeinde. Schiffmann war
seit 1919 mit Adelheid Schuecker verheiratet, die nach der NS-Rassengesetzgebung
als „Arierin“ galt. Josef Schiffmann war somit zumindest vor der
Deportation geschützt und konnte in Wien bleiben, er verlor jedoch seine
Existenz. 1942 musste das Ehepaar Schiffmann in eine Sammelwohnung im
2. Bezirk übersiedeln, wo Josef Schiffmann wenig später verstarb.
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum