Viktor Blum
10. Januar 1877, Wien – 3. März 1953, Chicago
Mit 23 Jahren promovierte Viktor Blum in Wien und habilitierte sich 12
Jahre
später für Urologie. 1938 war er als außerordentlicher Professor an der
medizinischen
Fakultät tätig. Zusätzlich zu seiner Lehrtätigkeit führte er
im 8. Bezirk eine urologische Praxis und war Vorstand der urologischen Abteilung
am Sofienspital. Als Erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft
für Urologie, Präsident der Internationalen Gesellschaft für Urologie und
Ehrenmitglied mehrerer urologischer Gesellschaften war Viktor Blum ein
hochgeschätzter Mediziner. Auch die renommierte Zeitschrift für Urologie
gab er mit heraus.
Im April 1938 wurde Viktor Blums Venia Legendi widerrufen, und er verlor
seinen Posten an der Universität. Anfang 1939 gelang ihm die Ausreise nach
Frankreich. Nachdem er einige Monate in Paris verbracht hatte, konnte
Viktor
Blum in die USA ausreisen. Im November 1939 kam er in New York
an und ließ sich später in Chicago nieder. Dort konnte Blum als Associate
Professor an der Loyola University of Chicago arbeiten.
Blum hielt folgende Vorträge in der Gesellschaft der Ärzte in Wien: (mit H. Abels) Zur Ätiologie der Zystitis kleiner Mädchen (8.11.1912), Verbessertes Instrumentarium für endovesikale Operationen (8.4.1910), Urologische Fälle nach Kriegsverletzungen
(9.6.1916 bzw. 23.11.1917), Kloake an der vorderen Bauchwand infolge Schußverletzung (10.5.1918), Überblick über 50 Jahre Zystoskopie (10.5.1929), Pseudochylurie (22.2.1924), Ein neues Verfahren zur Behandlung der prostatischen und nichtprostatischen Harnverhaltung (20.1.1928), Phallusplastik (17.4.1936), Über Blasendivertikel (10.5. und 16.12.1918), Blasen- und Nierensteine (13.1.1922 und 27.2.1931), Resektion der Vasa deferentia (10.12.1920), Nierenbeckengeschwulst (9.5.1919), Nieren-Echinococcus (25.11.1932), Akute Melanodermie nach Gasvergiftung (1.3.1918), Demonstration eines Apparates zur symptomatischen Behandlung der Inkontinenz (23.11.1917),
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum, nach Isidor Fischer/Josef Hlade