Gottwald Schwarz
2. August 1880, Brünn – 26. Februar 1959, New York
Bereits als Student an der medizinischen Fakultät verfasste Gottwald
Schwarz seine erste wissenschaftliche Arbeit über die „Wirkung der Radiumstrahlen
auf Hühnereier“. Er promovierte 1904 und absolvierte die
Facharztausbildung für Röntgenologie bei Guido Holzknecht am Wiener
Allgemeinen Krankenhaus. Später übernahm Schwarz die Leitung des
Röntgeninstituts der I. medizinischen Universitätsklinik und habilitierte
sich 1914 für medizinische Radiologie.
Von 1920 bis 1938 wirkte Schwarz als Vorstand des Röntgenlabors am Kaiserin-
Elisabeth-Spital in Wien. In dieser Zeit verlieh ihm die medizinische
Fakultät den Titel eines außerordentlichen Universitätsprofessors, und er
war als gerichtlich beeideter Sachverständiger für die gesamte Röntgendiagnostik,
Röntgen- und Radiumtherapie tätig. Gottwald Schwarz verfasste
zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen, aber auch mehrere Novellen
und Dramen. Gottwald Schwarz war in der Gesellschaft der Ärzte überaus engagiert und hielt zwischen 1910 und 1937 beinahe 30 Vorträge.
Im April 1938 wurde er von der Universität vertrieben und verlor seine
berufliche Existenz. Auch sein Sohn Gerhart konnte sein Medizinstudium
nicht fortführen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Charlotte (geborene Hiller)
und seinem Sohn flüchtete Gottwald Schwarz nach London und später in
die USA. Charlotte und Gottwald Schwarz führten danach in den USA eine
private Praxis.
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum