Viktor Silbermark stirbt am 31. Oktober 1938 in Wien in seiner Wohnung unter unklaren Todesumständen. Silbermark war Assistent und ab 1907 provisorischer Nachfolger von Albert Mosetig-Moorhof (1838–1907), der im AKH die II. chirurgische Abteilung leitete. Diese wurde 1909 aufgelöst und als Unfallstation in die bestehende Klinik Eiselsbergs eingegliedert. Mosetig-Moorhof schied kurz nach seiner Pensionierung durch Selbstmord aus dem Leben. Moriz war mit Gabriele (Yella) Silbermark verheiratet. Auch sie absolvierte ein Medizinstudium an der Wiener Medizinische Fakultät und arbeitete als Ärztin insbesondere in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg eng mit ihrem Mann zusammen.Nach dem Verlassen der Klinik wurde er Chefarzt und Vorstand des Hilfsärztevereins im Allgemeinen Krankenhaus und war somit für die Neuorganisation des Sanitätswesens des Roten Kreuzes zuständig. 1913 war er an der Gründung der Pflegerinnenschule der Österreichischen Gesellschaft des Roten Kreuzes beteiligt, deren Leitung seine Frau übernahm. Sie waren ebenfalls jüdischer Abstammung. Beide wurden nach dem „Anschluss“ im März 1938 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verfolgt. Er starb am 31. Oktober 1938 in seiner Wiener Wohnung. Seine Frau überlebte den Holocaust und heiratete erneut. Sie beging im Dezember 1948 in Wien Selbstmord.
Text: Josef Hlade