Fritz Starlinger
7. Jänner 1895, Wien – 9. Januar 1988, Wien
Fritz Starlinger hatte 1913 sein Studium an der medizinischen Fakultät der
Universität Wien begonnen, musste dieses jedoch wegen seines vierjährigen
Kriegseinsatzes unterbrechen. Dennoch konnte er bereits 1921 promovieren. Einer kurzen Tätigkeit als Hilfsarzt an der Klinik Norbert Ortners folgte
eine Anstellung als Operationszögling an der I. chirurgischen Universitätsklinik in Wien. Während seiner späteren Tätigkeit als außerordentlicher
Assistent der chirurgischen Universitätsklinik Innsbruck konnte er sich
habilitieren und lehrte fortan als Privatdozent für Chirurgie. 1929 kehrte
er an die I. chirurgische Universitätsklinik in Wien zurück. Wenige Monate
später wurde Starlinger zum Vorstand der chirurgischen Abteilung im
Kaiser-Franz-Josef-Spital und zum außerordentlichen Professor ernannt.
Zunächst unbehelligt vom politischen Machtwechsel, wurde Starlinger
Ende November 1939 mit sofortiger Wirkung als Primarius im Kaiser-Franz-Joseph-Spital entlassen. Einen Antrag auf Ernennung zum „Dozenten neuer Ordnung“ lehnte das Reichserziehungsministerium ab, sodass
die Lehrbefugnis Starlingers im März 1940 erlosch. Zwar hatte sein Einspruch Erfolg, zu diesem Zeitpunkt war er jedoch bereits zur Wehrmacht
eingezogen worden. Während dieser Zeit kamen seine Frau und die älteste
Tochter in Wien bei einem Bombenangriff ums Leben.
Mit Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte Starlinger nach Wien zurück
und war ab April 1946 als Leiter der chirurgischen Abteilung im Wilhelminenspital tätig. Seine Venia Legendi erhielt er in diesem Jahr zurück.
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum