Robert Otto Stein
13. Dezember 1880, Wien – 12. Mai 1951, Wien.
Robert Otto Stein begann nach der Promotion 1904 seine weitere Ausbildung
am pathologisch-anatomischen Institut der Universität Wien als Hospitant
und als Volontär an der Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten unter
Ernst Finger. Er lernte zwei Jahre lang an der dermatologischen Universitätsklinik bei Josef Jadassohn in Bern. Schließlich erreichte Stein 1915 seine
Habilitation und lehrte fortan als Dozent für Dermatologie und Syphilidologie an der medizinischen Fakultät. 1916 wurde er zum außerordentlichen
Professor ernannt und arbeitete als Assistent an der Klinik für Haut- und
Geschlechtskrankheiten. Darüber hinaus war er als Abteilungsleiter am
Kaiser-Franz-Josef-Ambulatorium und am Ambulatorium Mariahilf tätig.
Stein führte eine Praxis im 8. Bezirk in Wien und veröffentlichte zahlreiche
Fachartikel, etwa zu Pilz- und Haarerkrankungen.
1938 verlor Robert Otto Stein nicht nur seine Anstellung an den Ambulatorien, es wurde ihm auch die Lehrerlaubnis an der Universität Wien entzogen.
Ab Oktober 1938 erhielt er eine Zulassung als „Krankenbehandler für Juden“
und arbeitete im Rothschildspital. Als Nachfolger von Hans Königstein, der
nach Palästina emigrierte, wurde Stein Abteilungsleiter der Dermatologie.
Da seine Ehefrau Maria (geborene Jahn) nach den NS-Rassengesetzen als
„Arierin“ galt, war Robert Otto Stein vor einer Deportation geschützt und
konnte in Wien überleben.
Nach Kriegsende wurde Stein Ambulanzleiter der Wiener Gebietskrankenkasse und 1946 ordentlicher Professor. Wenige Jahre darauf wurde er
Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie.
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum