Alois Strasser
2. Dezember 1867, Budapest – 3. April 1945, Wien
Nach seiner Promotion 1891 arbeitete Alois Strasser an der Allgemeinen
Poliklinik in Wien. Dort wurde er zum stellvertretenden Direktor und Vorstand der II. medizinischen Abteilung. Bis zu seiner Entlassung im März
1938 hatte er diese Stellung inne, die mit einem Lehrauftrag für Physikotherapie verbunden war. Strasser arbeitete auch als Assistent der Wasserheilanstalt in Kaltenleutgeben und wurde später deren Direktor. 1898 gelang
ihm die Habilitation für innere Medizin an der medizinischen Fakultät. 1916
wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. Neben seiner Lehrtätigkeit führte er zwei Praxen im 9. Bezirk in Wien und in Kaltenleutgeben
und war Präsident der Österreichischen balneologischen Gesellschaft sowie Mitglied weiterer internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften.
Im April 1938 wurde Strasser nicht nur aus seiner Anstellung entlassen,
auch die Universität Wien verbot ihm jede weitere Lehrtätigkeit. Da seine
Ehefrau Olga (geborene Urban) nach den NS-Rassengesetzen als „Arierin“
galt, war Alois Strasser vor Deportation geschützt. Er arbeitete als „Fachkrankenbehandler für Juden“ und starb Anfang April 1945 im Jüdischen Spital in der Malzgasse.
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum