Julius Donath
11. November 1870, Wien – 1. September 1950
Julius Donath war einer der wenigen jüdischen Ärzte, die während der
NS-
Zeit durchgehend in Wien blieben. Seine Frau Anna (geborene Kindler)
galt als „arisch“, sodass diese Ehe Julius Donath zumindest vor einer Deportation
schützen konnte. Seine berufliche Tätigkeit war jedoch massiv eingeschränkt.
Er konnte lediglich im Spital der israelitischen Kultusgemeinde
als „Krankenbehandler“ arbeiten. Vor dem „Anschluss“ hatte Donath als
Privatdozent
für innere Medizin an der medizinischen Fakultät gelehrt.
Seine
Promotion erreichte er 1895 und ließ sich anschließend zum Facharzt
für innere Medizin ausbilden. In diesem Bereich habilitierte er sich rund
zehn Jahre später, nachdem er jahrelang als Assistent an der I. medizinischen
Universitätsklinik in Wien gearbeitet hatte. Seine Praxis hatte Donath
in seiner Wohnung im 1. Bezirk geführt. 1936 wurde er pensioniert, war jedoch
weiterhin in der Lehre tätig. Auch nach Kriegsende blieb Julius Donath
im IKG-Spital als Abteilungsleiter aktiv.
Donath hielt nach Isidor Fischer keine Vorträge in der Gesellschaft der Ärzte in Wien.
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum.