Arnold Durig
12. November 1872, Innsbruck – 18. Oktober 1961, Schruns.
Arnold Durig studierte an der medizinischen Fakultät der Universität Innsbruck und promovierte dort 1898. Bereits während des Studiums hatte er
als Assistent am physiologischen Institut zu arbeiten begonnen, bevor er
auf eine Assistentenstelle am Wiener physiologischen Institut unter Siegmund Exner wechselte. During erreichte 1902 die Habilitation für Physiologie, 1904 erhielt er den Titel eines außerordentlichen Professors. 1905 wurde
er ordentlicher Professor der Anatomie und der Physiologie der Haustiere
an der Hochschule für Bodenkultur, wo er dem physiologischen Institut vorstand. Seine Hauptarbeitsgebiete lagen in den Problemen des Stoffwechsels
und der Ernährungsphysiologie. Bald nach dem Ende des Ersten Weltkriegs
konnte Durig die Lehrkanzel für Physiologie an der Universität Wien übernehmen, die er über 20 Jahre innehatte. 1921/22 war er Dekan der medizinischen Fakultät.
Nach dem „Anschluss“ blieb Durig jede weitere Lehrtätigkeit verwehrt. Er
wurde zunächst beurlaubt und Ende Mai 1938 in den Ruhestand versetzt.
Die genauen Gründe dafür sind nicht geklärt. Durig zog sich in der Folge auf
sein Landgut in Tschagguns in Vorarlberg zurück. Er wurde per 1. Mai 1938
Mitglied der NSDAP und erhielt Anfang 1940 seine Mitgliedskarte. Weitere
Hinweise auf ein Naheverhältnis zum Nationalsozialismus sind nicht dokumentiert. Zu einer Wiedereinsetzung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam es wegen seines fortgeschrittenen Alters nicht mehr.
In der Gesellschaft der Ärzte in Wien war er seit 1920 als Vorsitzender tätig, gehörte seit 1931 dem Verwaltungsrat an und bekleidete schließlich ab 1932 das Amt des Vize-Präsidenten.
Er hielt in der Gesellschaft der Ärzte in Wien folgende Vorträge: Über die physiologischen
Wirkungen des Höhenklimas (24.3.1911), Über Appetit (9.1.1925), Zum Ernährungsproblem Österreichs ( Jahressitzung 19.3.1920).
Text nach Gedenkbuch Uni Wien, Gedenkbuch Josephinum, Josef Hlade.