Emil Epstein
19. August 1875, Wien – 25. Februar 1951, Wien
1900 promoviert, war Epstein zunächst an der II. medizinischen Universitätsklinik unter Edmund von Neusser tätig und ging danach an das Institut für pathologische Anatomie. In diesem Zeitraum baute er zudem ein
Privatlaboratorium für medizinische Untersuchungen auf. Ab 1908 befasste
sich Epstein am Serotherapeutischen Institut verstärkt mit Serologie und
Bakteriologie. Ende 1914 folgte im Rahmen der Kriegsdienstleistung seine
Zuweisung zur Prosektur des Franz-Josef-Spitals, wo er bis 1919 seinen bakteriologischen Arbeiten nachging. Anschließend übernahm er die Leitung
der serodiagnostischen Untersuchungsstellen der Prosekturen des Franz-Josef-Spitals und der Rudolfstiftung. 1920 wurde er außerdem Facharzt für
praktisch-medizinische Laboruntersuchungen im Bereich der Staatseisenbahndirektion Wien. Epstein habilitierte sich 1926 an der Universität Wien
für allgemeine Pathologie mit besonderer Berücksichtigung der Serologie.
Epstein, der nach den NS-Rassengesetzen als „Mischling 1. Grades“ galt,
blieb zunächst von der ersten Entlassungswelle verschont und versuchte
seine mögliche Enthebung zu verhindern. Dennoch legte er nach einer entsprechenden Aufforderung seine Venia Legendi im Oktober 1938 „freiwillig“
zurück. Seine Tätigkeit am Franz-Josef-Spital und an der Rudolfstiftung
konnte er bis zu seiner Entlassung Ende 1939 vorläufig weiter ausüben. Danach war er als niedergelassener Allgemeinpraktiker tätig. Nach Kriegsende
kehrte er an die Universität Wien zurück.
Epstein hielt folgende Vorträge in der Gesellschaft der Ärzte in Wien: Über Spezifität und
therapeutische Wirksamkeit der keimfreien Bakterienfiltrate nach A. Besredka (29.4.1927)
Text nach Gedenkbuch Josephinum, nach Isidor Fischer