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Die Präsidenten der Gesellschaft der Ärzte in Wien (Teil 7): Heinrich Bamberger (1822 - 1888), Gesellschaft der Ärzte

Die Präsidenten der Gesellschaft der Ärzte in Wien (Teil 7): Heinrich Bamberger (1822 - 1888)

 

 

 

Nach dem altersbedingten Rücktritt Ferdinand Arlts im Jahr 1886 wurde Heinrich Bamberger, der bereits 1879 kurzfristig Vizepräsident gewesen war, zum Präsidenten der Gesellschaft gewählt.

Bamberger wurde 1822 in Zvonařka (heute ein Teil von Prag) geboren. Nach dem Studium an den Universitäten Wien und Prag (Promotion 1847) wurde er Assistent seines Lehrers Johann Oppolzer an der Medizinischen Klinik der Universität Prag (1849/1850). Als Oppolzer 1850 zum Vorstand der zweiten Medizinischen Universitätsklinik in Wien berufen wurde, übersiedelte Bamberger 1851 nach Wien, um weiter als dessen Assistent tätig zu sein. Von 1854 bis 1872 war er Leiter der Medizinischen Universitätsklinik in Würzburg, wo damals auch Rudolf Virchow wirkte. 1872 wurde Bamberger zum Nachfolger seines Lehrers Oppolzer als Ordinarius an die zweite Medizinische Universitätsklinik in Wien berufen. Er leitete die Klinik bis zu seinem Tod 1888.

Der Pathologe und Internist Heinrich Bamberger war für seine besonderen klinischen Fähigkeiten bekannt, aber auch dafür, dass er die Laboratoriumsmedizin und die Mikroskopie in die Innere Medizin einbrachte. Bamberger gilt als Vollender der 2. Wiener Medizinischen Schule; er sei ein Beispiel dafür, dass „der Kliniker selbst zum Chemiker geworden“ ist, schrieb die Medizinhistorikerin Erna Lesky.

1857 veröffentlichte Bamberger das „Lehrbuch der Krankheiten des Herzens“, daneben verfasste er zahlreiche Publikationen zu den inneren Organen sowie zum Gehirn.

Von 1886 bis 1888 war Heinrich Bamberger Präsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Unter seiner Präsidentschaft stieg die Zahl der Mitglieder erstmals auf über 300.

Ein wichtiger Verdienst der kurzen Präsidentschaft Bambergers war die Gründung der „Wiener Klinischen Wochenschrift“ im Jahr 1888, die jahrzehntelang als zentrales Publikationsorgan der Gesellschaft der Ärzte in Wien diente. Die Idee dazu war im Jahr davor vom Ophthalmologen Ernst Fuchs gekommen. Bamberger war einer der Mitherausgeber und schrieb die programmatische Einleitung des ersten Heftes, das am 5. April 1888 erschien. Die Wiener Klinische Wochenschrift (WKW) entwickelte sich rasch zu einer der international führenden medizinischen Fachzeitschriften.

Heinrich Bamberger verstarb im November 1888 in Wien.