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Die Präsidenten der Gesellschaft der Ärzte in Wien (Teil 9): Leopold Dittel (1815 – 1898), Gesellschaft der Ärzte

Die Präsidenten der Gesellschaft der Ärzte in Wien (Teil 9): Leopold Dittel (1815 – 1898)

 

Nachdem Leopold Dittel ab 1892 Vizepräsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien gewesen war, wurde er (bereits im 80. Lebensjahr stehend) nach dem Tode Theodor Billroths 1894 dessen Nachfolger als Präsident der Gesellschaft der Ärzte.


1815 in Fulnek (Mähren) geboren, besuchte Dittel das Gymnasium in Opava/Troppau (Mährisch-Schlesien) und studierte dann Medizin in Wien (Promotion 1840). Er arbeitete zunächst als praktischer Arzt in Wien und im Sommer als Badearzt im heute slowakischen Kurort Trenčianske Teplice (Trentschin-Teplitz). Erst spät wandte er sich der wissenschaftlichen Laufbahn zu. 1853 wurde er Assistent des gleichaltrigen Johann Dumreicher an der chirurgischen Universitätsklinik Wien, bei dem er sich 1856 für Chirurgie habilitierte.


1861 wurde Dittel zum Primarius an der III. chirurgischen Abteilung und 1865 zum außerordentlichen Professor an der Universität Wien ernannt. 1880 lehnte er, bereits 65-jährig, die Berufung zum Ordinarius (in der Nachfolge Dumreichers) ab.


Seine fachliche Bedeutung liegt auf dem Gebiet der Urologie, als deren Begründer er für den deutschsprachigen Raum gilt. Er nutzte die mit Antisepsis und Zystoskopie sich eröffnenden neuen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten, um Wien zu einem Zentrum urologischer Forschung und Lehre zu machen. Seine Abteilung war eine der ersten in Wien, die Joseph Listers Antiseptik einführte. Dittel war an der Entwicklung des Zystoskops, dessen Entwicklung bahnbrechend für die Urologie war, wesentlich beteiligt. An seiner Abteilung wurden 1878/79 verschiedene Prototypen jeweils erstmals erprobt. Dittel selbst demonstrierte die Praktikabilität des Nitze-Leiter-Zystoskops erstmals im Mai 1879 vor der Gesellschaft der Ärzte.


Dittel war ab 1890 Mitglied des vierköpfigen „Baukomitees“ der Gesellschaft der Ärzte, das die Pläne zur Erbauung eines eigenen Vereinsgebäudes rasch verwirklichte, so dass dieses bereits im Oktober 1893 eröffnet werden konnte.


Nach seinem Rücktritt als Präsident der Gesellschaft am 13. März 1898 wurde Dittel zum Ehrenpräsidenten der Gesellschaft gewählt. Er verstarb im Juli 1898.