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Otto-Kraupp-Preis 2021 im Billrothhaus verliehen, Gesellschaft der Ärzte

Otto-Kraupp-Preis 2021 im Billrothhaus verliehen

Am 19. Oktober 2021 wurde der Otto-Kraupp-Preis zu Ehren von Univ.-Prof. DDr. Otto Kraupp im Billrothhaus verliehen. Der erste Platz ging dieses Jahr an Priv.-Doz. Dr. Andreas Kronbichler (Universitätsklinik für Innere Medizin IV, Medizinische Universität Innsbruck) für seine Habilitation „Diagnostic and Therapeutic Considerations in the Management of ANCA-associated Vasculitis“.

Verleihung bereits zum 23. Mal
Der von Siemens Healthineers zur Verfügung gestellte Otto-Kraupp Preis wurde am 19. Oktober 2021 bereits zum 23. Mal für die beste an einer österreichischen Medizinischen Universität angenommene Habilitation verliehen. Die Vergabe erfolgt seit 1998 in Würdigung der Verdienste des langjährigen Dekans und ehemaligen Vorstands des Pharmakologischen Instituts der Universität Wien Univ.-Prof. DDr. Otto Kraupp. Im Rahmen der Verleihung wurde heuer auch Univ.-Prof. Dr. Helmut Sinzingers gedacht. Am 21. Februar 2020 war der Präsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien und Juryvorsitzende seiner schweren Krankheit erlegen.

Präsentation der Arbeiten
Seitens des Stiftungskuratoriums wurden auch dieses Jahr alle Personen, die im Vorjahr eine Habilitationsschrift an einer Medizinischen Universität in Österreich abgeschlossen haben, zur Bewerbung eingeladen. Unter allen Einreichungen wählte die Jury vier KandidatInnen aus, die im Rahmen der Veranstaltung am 19. Oktober im Billrothhaus ihre Arbeiten präsentierten. Prim. i.R. Univ.-Prof. Dr. Johannes Mlczoch (Facharzt für Innere Medizin, Wien) führte als Moderator durch den Abend.

Erster Platz an Priv.-Doz. Dr. Andreas Kronbichler

Herr Priv.-Doz. Dr. Andreas Kronbichler (Universitätsklinik für Innere Medizin IV, Medizinische Universität Innsbruck) überzeugte die Jury mit seiner Arbeit „Diagnostic and Therapeutic Considerations in the Management of ANCA-associated Vasculitis” und konnte sich den ersten Preis sichern. ANCA-assoziierte Vaskulitiden sind seltene Autoimmunerkrankungen, welche eine Inzidenz von ca. 20-25/1.000.000 haben. Der Verlauf ist unterschiedlich und reicht von relativ milder Symptomatik bis hin zu lebensbedrohlichen Manifestationen (Lungenblutungen, akutes Nierenversagen, etc.). In seiner Arbeit beschäftigte sich Herr Kronbichler mit verschiedenen Aspekten der Erkrankungen und beforschte von genetischer Assoziation bis hin zum Infektionsrisiko nach Immunsuppression ein breites Spektrum.
Der zweite Preis ging an Herrn Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Christoph Griessenauer (Leitung Uniklinik für Neurochirurgie, Salzburger Uniklinikum Campus CDK) für seine Arbeit „Flow diversion for cerebral aneurysms with emphasis on expansion of indications, antiplatelet management, and radiographic and functional outcome“. Im Rahmen der Habilitation wurden mehr als 40 Arbeiten zu den klinischen Facetten von Flow diversion ausgewertet. Es wurde nachgewiesen, dass die Aneurysmaverschlussrate abnimmt, wenn Hirnarterien vom Aneurysmahals oder Dome abgehen. Zudem zeigte sich, dass verzögerte Seitenastverschlüsse sowohl in der vorderen als der hinteren Zirkulation meist asymptomatisch verlaufen und die Überdeckung des Seitenastsursprungs mit dem Flow diverter sicher ist. Es wurde erwiesen, dass Thrombozytenaggregationshemmertests und Adaptierung des Thrombozytenaggregationshemmerschema zur Reduktion thromboembolischer Komplikationen vonnöten ist. Untersucht wurde auch welche Aneurysmen der hinteren Zirkulation optimal für Flow diversion geeignet sind und verschiedene Flow diverting devices mittels Propensity Score Matching verglichen.
Den 3. Platz erreichte Herr Priv.-Doz. Dr. Florian Posch (Klinische Abteilung für Hämatologie, Medizinische Universität Graz) mit seiner Habilitation „Dynamic assassment of venous thromboembolism risk in patients with cancer by longitudal D-Dimer analysis: A prospective study“.Ziel der eingereichten Arbeit war es, ein dynamisches Vorhersagemodell für Krebs-assoziierte Venenthrombosen (KAT) zu entwickeln. Das Modell kann anhand der zeitlichen Veränderung eines einfach und kostengünstig im Blut zu messenden Biomarkers (D-Dimer) personalisierte Vorhersagen zum KAT-Risiko treffen. Dadurch können behandelnde ÄrztInnen Hochrisiko-Situationen für eine KAT besser erkennen und folglich ihren PatientInnen eine vorsorgliche Antikoagulation („Blutverdünnung“) präziser anbieten.
Der Preis ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert und wurde von Herrn Dr. Joachim Bogner (Geschäftsführer Siemens Healthineers) überreicht.

Die Gesellschaft der Ärzte in Wien gratuliert allen PreisträgerInnen herzlich zu ihren herausragenden Leistungen und bedankt sich bei allen TeilnehmerInnen für ihre zahlreichen Einreichungen! Ein besonderer Dank geht an den Sponsor Siemens Healthineers und Geschäftsführer Herrn Dr. Joachim Bogner.


Die PreisträgerInnen im Überblick:

1. Platz  
Diagnostic and Therapeutic Considerations in the Management of ANCA-associated Vasculitis
Priv.-Doz. Dr. Andreas Kronbichler
Universitätsklinik für Innere Medizin IV, MediUni Innsbruck

2. Platz
 
Flow diversion for cerebral aneurysms with emphasis on expansion of indications, antiplatelet management, and radiographic and functional outcome
Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Christoph Griessenauer
Leitung Uniklinik für Neurochirurgie, Salzburger Uniklinikum Campus CDK

3. Platz
 
Dynamic assassment of venous thromboembolism risk in patients with cancer by longitudal D-Dimer analysis: A prospective study
Priv.-Doz. Dr. Florian Posch
Klinische Abteilung für Hämatologie, Medizinische Universität Graz

 

 

V.l.n.r.: (1. Reihe) Herr Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Christoph Griessenauer (2. Preis), Herr Priv.-Doz. Dr. Florian Posch (3. Preis), Herr Dr. Alexander Kautzky; (2. Reihe) Herr Dr. Joachim Bogner (Siemens Healthineers), Herr Prim. i.R. Univ.-Prof. Dr. Johannes Mlczoch (Moderator), Herr Univ.-Prof. Dr. Kurt Derfler (Juryvorsitzender)


Bilder: Omaima Ben Azzoun