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3D-Diagnostik in der Oralchirurgie
Univ.-Prof. DDr. Norbert Jakse | Neue Entwicklungen in der Zahnheilkunde
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Dauer: 30:36
Vortrag

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Betrachtet man die Entwicklung der radiologischen Bildgebung, so geht die Tendenz dahin, vermehrt 3-dimensionale Schnittbildverfahren einzusetzen. Computertomographie und Magnetresonanztomographie ersetzen mittlerweile in weiten Bereichen konventionelle Diagnostik.

Auch die Zahnheilkunde kann sich dieser Entwicklung nicht verschließen, wobei die Zahnärzte insofern eine Sonderstellung einnehmen, als die Durchführung und Interpretation von konventionellen dentalen radiologischen Untersuchungen in der Regel in zahnärztlicher Hand bleibt und keine Überweisung zum Radiologen erfolgt. Für CT und MRT werden Patienten vom Zahnarzt bei entsprechender Indikationsstellung zum Radiologen überwiesen. Die etwas jüngere Technologie der Digitalen Volumentomographie ermöglicht nun erstmals als Alternative zur CT eine 3-dimensionale Schnittbilddiagnostik auch unmittelbar in der zahnärztlichen Praxis. Damit steigt aber auch die diagnostische Verantwortung für den ein DVT betreibenden Zahnarzt. Entsprechende fortgeschrittene Ausbildungen sind für den Betrieb eines DVT Gerätes in der zahnärztlichen Praxis in vielen Ländern (nicht in Österreich) verpflichtend. Auch die durch eine DVT Untersuchung zusätzliche Strahlenapplikation muss gerechtfertigt werden. Vor jeder Untersuchung muss eine klare Indikationsstellung vorliegen, die den gesundheitlichen Nutzen am Patienten gegenüber dem Strahlenrisiko rechtfertigt. Demnach sollte stets nach dem Prinzip "So wenig wie möglich, aber so viel wie notwendig" gehandelt werden.

Grundsätzlich sollten Schnittbildverfahren nicht als alleiniges diagnostisches Mittel, sondern immer als Ergänzung zu den etablierten 2-dimensionalen Verfahren gesehen werden. Was die zahnärztliche Chirurgie betrifft, finden 3-dimensionale Schnittbildverfahren ein breites Anwendungsspektrum. Die Vorteile dabei sind die überlagerungsfreie Darstellung, die optimale Planung des operativen Zugangs, die Schonung wichtiger anatomischer Strukturen sowie die dadurch resultierende Reduktion intra- und postoperativer Komplikationen. Für folgende Indikationen kann eine Digitale Volumentomographie vorteilhaft sein: Beurteilung von Weisheitszähnen und ihrer Lagebeziehung zu sensiblen anatomischen Nachbarstrukturen, Beurteilung von Lageanomalien (Eckzähne, Prämolaren) und der Lage von überzähligen Zähnen, Darstellung knöcherner Veränderungen wie Zysten und odontogener Tumore, Verifikation von Wurzel- oder Alveolarfortsatzfrakturen, Kieferhöhlendiagnostik und Differenzierung von Pathologien, Lokalisation von Fremdkörpern sowie Planung komplexer implantologischer Eingriffe und Anwendung intraoperativer Navigationsverfahren.

Trotz der vielen positiven Aspekte der Digitalen Volumentomographie dürfen auch gewisse Nachteile gegenüber anderen Schnittbildverfahren nicht außer Acht gelassen werden. Der reduzierte Weichteilkontrast, das gerätespezifisch eingeschränkte Volumen und die nicht verlässlich anwendbare Hounsfieldskala sind drei Beispiele dafür.

Fazit ist: Die Digitale Volumentomographie ist eine Technologie, die die Weiterentwicklung der Zahnheilkunde wesentlich vorantreibt und entscheidende Vorteile in der Betreuung von Patienten bringt.

(Text: Norbert Jakse, Barbara Kirnbauer, Petra Rugani)



Titel:3D-Diagnostik in der Oralchirurgie
Vortragender: Norbert Jakse (Univ.-Klinik für Zahn-, Mund- u. Kieferheilkunde MedUni Graz)
Datum:09.10.2015
Dauer:30:36 min.
Ort:Wien
Fach: Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Art: Fortbildungsveranstaltung
Thema:Dentale 3D Diagnostik
Veranstaltung: Neue Entwicklungen in der Zahnheilkunde
Moderation: Peter Marada (Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde)
Kursleiter: Univ.-Prof. DDr. Norbert Jakse