In seinem Vortrag zur Therapie der Virushepatitiden gibt Prim. Univ.-Doz. Dr. Michael Gschwantler einen umfassenden Überblick über die Neuerungen der letzten Jahre, die neuen Standards, aber auch ganz allgemein die Epidemiologie (in Österreich sowie global) und Übertragungswege der Hepatitisviren.
Im ersten Teil widmet er sich der Hepatitis C und im zweiten Teil wird die Hepatitis B besprochen.

Nach einem kurzen Abriss der möglichen Spontanverläufe der Hepatitis C nennt Prim. Univ.-Doz. Dr. Gschwantler Diagnosekriterien und Möglichkeiten der Stadieneinteilung, die neuerdings auch nicht-invasiv mittels Fibroscan durchgeführt werden kann.
Die frühere Standardtherapie mit einer Kombination aus Interferon und Ribavirin rechnet Gschwantler der "Steinzeit" zu und erklärt anhand von bemerkenswerten Heilungsraten und verbessertem Nebenwirkungsprofil, warum es sich bei den neuen Therapeutika um eine "medizinische Revolution" handelt. Im Speziellen werden mögliche Wirkstoffkombination, je nach vorliegendem Genotyp diskutiert, die jedoch wegen hoher Preise und dadurch eingeschränkten Verschreibungsmöglichkeiten limitiert sind.

Die Epidemiologie, Übertragungswege und Spontanverläufe der Hepatitis B werden denen der Hepatitis B gegenübergestellt. Prim. Univ.-Doz. Dr. Michael Gschwantler erläutert die Bedeutung einer genauen Diagnostik und Einordnung des individuellen Patienten in eine bestimmte Krankheitsphase für die Therapieauswahl. Darüberhinaus betont er die Wichtigkeit der Wachsamkeit gegenüber möglicher Koinfektionen mit Hepatitis D.
Wenngleich sich auch für die Hepatitis B Verbesserungen in der Therapie ergeben haben, geht Prim. Univ.-Doz. Dr. Gschwantler auf die noch vorhandenen Probleme ein und erklärt insbesondere, warum sich, bedingt durch Besonderheiten im Lebenszyklus der HB-Virus noch keine Aussicht auf vollständige Viruselimination abzeichnet.

Die Anschließende Fragerunde im Rahmen des Meet & Tweet betrifft unter anderem die Punkte: Kontrollen der Viruslast, Nebenwirkungen der Interferontherapie und Therapiekosten.